ABOUT LIFE

23:59 Julia 0 Comments


Wahrscheinlich wird das hier jetzt der ehrlichste Text von mir, den ich je schreiben werde, ich habe sehr lange überlegt, ob ich das hier veröffentlichen soll, aber ich habe für mich entschieden dadurch endlich abschließen zu können.

Man sieht mich in meinen Videos, auf Facebook, Instagram, auf diesem Blog, in der Uni, zu Hause. Immer mit einem Lächeln im Gesicht, einem Lächeln das zeigen soll, wie glücklich ich bin, dass anderen den Tag versüßen soll. Ein Lächeln das eigentlich mein trauriges Gesicht überdecken soll. Einige werden jetzt sagen, dass sowas nicht in die Öffentlichkeit gehört, dass es Privat ist und niemanden etwas angeht und einige werden sich jetzt darüber freuen, weil ich endlich Mut fasse und wieder nach vorn blicke und einige werden sich jetzt freuen, weil ich zugebe, dass ich am Boden lag.
Ich habe in den letzten Monaten innerlich geschrien, ich hatte Schmerzen in mir, die ich noch nie zuvor gespürt hatte und ich habe geweint, ich habe geweint, wie ich es noch nie getan habe. Möglicherweise kann man sagen, dass ich eine Heulsuse war. Ein kleines Mädchen, dass bei jeder Kleinigkeit, bei allem was nicht nach Plan lief geweint hat. Aber so war es nicht. Ich habe geweint, weil ich mich selbst nicht mehr spüren konnte, weil ich nicht mehr wusste wer ich war und wo ich bin. Weil es mir so schien, als hätte man von einem Tag zum anderen mein altes Leben geraubt.
Jetzt frage ich mich selbst warum es so wahr, warum ich mich selbst nicht mehr wieder erkannt habe und ich habe die Antwort gefunden.
Ich war innerlich zerstört, weil mir Dinge vorgeworfen wurden, die man niemals jemanden vorwerfen sollte. Ich hatte Mut, ich bin aus meinem Schneckenhaus gekrochen und habe endlich den Mund aufgemacht, um mich selbst zu zeigen.
Ich bin aus einem kleinem Dorf in eine große Stadt gezogen, habe neue Leute kennen gelernt und mich verändert. Ich bin erwachsen geworden. Eine Sache, die zum Leben dazu gehört, auf die schon bei der Jugendweihe aufmerksam gemacht wird, auf die alle immer stolz sind. Und genau diese Eigenschaft menschlichen Daseins wurde mir in den letzten Monaten zum Verhängnis.
Jeder Mensch der mich näher kennt weiß, dass ich harmoniesüchtig bin, dass ich es liebe, wenn man diesen verdammten Alltag, mit den anstrengenden Jobs einfach nicht noch schwerer macht, indem man sich die Köpfe noch dazu einschlägt, sondern sich einfach zeigt, wie viel man sich bedeutet und das das Leben zu schön ist, um es mit unwesentlichen Dingen zu füllen. Doch man darf niemals vergessen, dass dazu auch gehört seine Lieben zu verteidigen, sich selbst wahrzunehmen und auch für sein eigenes Leben und für die schönen Seiten des Lebens zu kämpfen.
Genau das habe ich getan. Und genau das kann mir kein Mensch vorwerfen, ich sehe es nicht ein mich rechtfertigen zu müssen, dass ich mich verändert habe, dass ich mir meine eigene Meinung bilde, dass ich mich von Menschen entferne, die mir selbst und den wichtigsten Menschen im meinem Leben nicht gut tun. Ich sehe es nicht ein, mir sagen zu lassen, dass ich abgehoben bin, nur weil ich für meinen Traum gekämpft habe und jetzt anscheinend so viel erreicht habe, dass es manche nicht ertragen können. Ich lasse mir nicht sagen, dass ich falsch, hinterhältig und gemein bin, von den Personen, die mich in dieses tiefes Loch geschupst haben. Ich lasse mir nicht sagen, dass ich nicht die Wahrheit erzähle, nur weil ihr es vielleicht nicht wert sein und ich somit nicht mein ganzes Leben preisgebe und das Vertrauen gebrochen ist. Ich lasse mir niemals wieder von jemanden sagen, dass es falsch ist, ich selbst zu sein und für mein Leben als Mensch zu kämpfen.
Für die Menschen, die das jetzt lesen ist es möglicherweise eine Genugtuung, dass ich endlich zugebe, dass ich durch sie am Boden lag. Aber ich zeige diesen Menschen jetzt, dass ich auf deren Meinung scheiße und das ich auch aus dem tiefsten Loch, mit den gemeinsten Beschimpfungen, die ich mir je anhören musste, doppelt und dreifach zurück komme.

Ich habe es geschafft, auch wenn ich gerade in diesem Moment wieder weinen muss, aber diesmal nicht, weil ich am Boden zerstört bin, sondern weil ich weiß, dass ich es endlich geschafft habe und das mein Lächeln jetzt wieder das Echte ist. Es ist eine Erleichterung für mich endlich meinen Kopf wieder frei zu bekommen, zu zeigen wer ich wirklich bin und mich von den Menschen zu trennen, die mich so in die Knie gerissen habe.

Ich habe meinen Lieben so wahnsinnig viel zu verdanken, dass es garnicht in Worte zu fassen ist. Sie haben mir geholfen, dass ich wieder auf die Beine komme und nochmal neu starten kann und ich weiß nicht wie ich das jemals wieder so zurück geben kann.
Und falls jetzt noch einmal einer auf die Idee kommt, zu sagen, dass ich mir alles von Mama und Papa bezahlen lasse und immer Mama vorschicke. Nein, dass nennt sich Familie. Und sich gegenseitig zu unterstützen und zu lieben ist das was das Leben erst lebenswert macht.
Ich möchte hier auch noch meinem Freund danke sagen, der mich so aushalten musste, mit meinen ständigen Stimmungsschwankungen. Ich weiß, ich habe es dir wirklich nicht leicht gemacht und das du so zu mir stehst ist niemals selbstverständlich. Aber weißt du was? Ich bin jetzt wieder die alte Julia und ich liebe dich.




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